21. Mai 2024

Hub für eine Million Tonnen Schrott in Ennsdorf

Er ist das Pilotprojekt für die zukünftigen Schrott-Hubs der voestalpine: der Standort Ennsdorf. Um den enormen Schrottbedarf der Elektrolichtbogenöfen decken zu können, entwickelt LogServ ein hochproduktives, hochautomatisiertes und hochwirtschaftliches Logistik- Konzept als Basis für einen der modernsten Schrott-Hubs Europas.

 

Klein aber oho: So könnte man das Areal des ersten Schrott-Hubs der voestalpine beschreiben. Denn auf verhältnismäßig kleinem Raum wird in Zukunft Großes realisiert. In Ennsdorf, nur rund 20 Kilometer vom voestalpine Werksgelände entfernt, entsteht auf dem Areal von Eisen Neumüller ein moderner Knotenpunkt, der die Linzer Elektrolichtbogenöfen mit Schrott versorgt. Über vorerst zwei Gleise wird zukünftig mit einem ausgeklügelten Konzept und digitalisierten Prozessen ein enormer Umschlag stattfinden: Im Endausbau wird rund eine Million Tonnen Schrott jeweils im Ein- und Ausgang über das neue Hub abgewickelt werden. Bisher bewegt sich die benötigte Menge bei jeweils rund 200.000 Tonnen. Der Schrottplatz erhöht die vorgelagerten Mengen, um schließlich die verschiedenen Schrottsorten tagesaktuell und bedarfsgerecht anliefern zu können.

Schrottmengen auf Schiene gebracht

LogServ hat angesichts dieser enormen Mengensteigerung gemeinsam mit Eisen Neumüller, der Rail Cargo Group, der voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH und weiteren Beteiligten die Entwicklung des Standorts Ennsdorf frühzeitig begonnen: Kapazitätserhöhung der Anschlussbahn, umfangreiche Projekte rund um Infrastruktur und Waggonmanagement, digitale Prozesse. Für die zusätzlich errichtete Schrottumschlagsfläche wurden bereits zwei neue Gleise inklusive drei neuer Weichen gebaut. Auch Ausbaupläne für drei zusätzliche Gleise wurden vorausschauend gleich mitgedacht. Das Erweiterungspotenzial ist allerdings nicht allein auf die Gleisinfrastruktur begrenzt: Um auch zukünftig Prozessverbesserungen und innovative Möglichkeiten realisieren zu können, sind weitere hochmoderne Komponenten wie eine Visual Train Analysis und eine dynamische Gleiswaage bereits in Planung.

Bereit für die Million

Die Grundsteine sind somit bereits gelegt, um sich schrittweise an die Mengensteigerung herantasten, Mehrmengen simulieren und Optimierungspunkte umsetzen zu können. Derzeit wird der Schrott-Hub Ennsdorf bereits mit reduzierten Mengen betrieben. Geht es dann in die heiße Phase, kann schon auf gefestigte Abläufe und eingespielte Prozesse zurückgegriffen werden. Somit kann nicht nur der enorme Schrottbedarf von Infrastrukturseite abgewickelt, sondern vor allem auch die Versorgungssicherheit des Elektrolichtbogenofens und damit die hohe Qualität der Produkte sowie die gewohnte Liefertreue der voestalpine sichergestellt werden.