Schwandorf-Ennsdorf - Der erste Schritt der „Scrap-Pipeline“

In Linz beginnt‘s? Nicht im Fall der voestalpine Schrottversorgung. Denn Treffpunkt und erster Halt der Schrottlieferungen in der Pipeline ist Schwandorf. Von dort aus werden sie gemeinsam weiter Richtung Schrott-Hub Ennsdorf und Linz geshuttelt.

Gesammelt, gebündelt, vorsortiert, bedarfsgerecht, in idealer Losgröße, zum optimalen Zeitpunkt: So die Anforderungen an die Schrotttransporte zu den Linzer Elektrolichtbogenöfen. Die logistische Umsetzung ist eine fordernde Aufgabe, der sich LogServ gerne angenommen hat.

Schwandorf-Shuttle: Auf gemeinsamer Reise

Das Team der Cargo Service GmbH (CargoServ), privates Eisenbahnverkehrsunternehmen und eine 100 %-Tochter von LogServ, arbeitet bereits seit einiger Zeit in Kooperation mit DB Cargo an einem durchdachten gesamtheitlichen Logistikkonzept, um die benötigten Schrottmengen zum Schrott-Hub Ennsdorf und anschließend just in time „portionsgerecht“ weiter zum Linzer voestalpine Schrottplatz zu transportieren. Seit November 2023, im Rahmen der Phase 1, fährt CargoServ im Auftrag und gemeinsam mit DB Cargo Schrott und Stahl aus Schwandorf in einem Shuttle nach Ennsdorf. 

Grenzenlose Schrottversorgung über die „Scrap-Pipeline“

In Schwandorf werden dafür die Schrottmengen von Schrottplätzen aus ganz Deutschland und gemeinsam mit anderen Stahlmengen gebündelt. Der gebündelte Zug mit einer speziellen Hybrid-Lok fährt anschließend durch bis nach Ennsdorf. Seit Anfang 2024 kommen CargoServ-Lokführer:innen für den gesamten, durchgängigen Rundlauf zwischen Regensburg und Ennsdorf zum Einsatz – das spart Ressourcen und schafft Stabilität, da weniger Schnittstellen durch Lokführerwechsel vorhanden sind. Auch die DB Cargo hat Personal ausgebildet, um wechselseitig Lokführer:innen bis ins Nachbarland einsetzen zu können.

Bei kurzfristigen Änderungen oder Spitzen ist die „Scrap-Pipeline“ mit dem Schwandorf-Shuttle damit extrem flexibel. Dieser durchgängige Ressourceneinsatz bei Loks und Personal vermeidet viele fehleranfällige Schnittstellen und schafft damit enorme Stabilität für das Gesamtkonzept der voestalpine Schrottversorgung.

Derzeit fährt drei bis vier Mal pro Woche ein Shuttle-Zug von Schwandorf nach Ennsdorf. In Phase 2, ab 2027 mit Inbetriebnahme des Elektrolichtbogenofens, werden zwei bis drei Züge täglich den Schrottbedarf decken.

Der „Schwandorf-Shuttle“ ist eine weiteres gemeinsames Erfolgsprojekt. Für den gemeinsam entwickelten „Bayern-Shuttle“, ein Transportkonzept, das den Transport von Schrott für die Stahlproduktion und von High-Tech-Stahl für die Automobilindustrie in einem geschlossenen Kreislauf abbildet, wurden LogServ und CargoServ gemeinsam mit DB Cargo 2021 mit dem Deutschen Logistikpreis ausgezeichnet.